Dieser Abschnitt schildert die strategische Krise: wie prägt sie sich aus, was wird in der Regel unternommen und wozu kann die strategische Krise führen.
Seit Monaten, wenn nicht sogar seit Jahren, bleiben die tatsächlichen Jahresergebnisse stetig hinter den Erwartungen. Gründe gibt es viele und jedes Jahr andere.
Klar, da sollte etwas passieren. Allerdings ist der Leidensdruck noch nicht sehr groß, die Banken schlagen noch keinen Alarm und die Gesellschafter (wenn sie denn nicht im Unternehmen arbeiten) sind über die Ergebnisse nicht erfreut, aber auch noch nicht beunruhigt. Üblicherweise werden Verschiebungen in der Kundenstruktur oder im Produktsortiment, erhöhte Bezugspreise für Materialien, besonders viele technische Pannen, die Konkurrenz, gesetzliche Veränderungen und andere interne wie externe Gründe für die unzureichenden Ergebnisse als Ursache herangezogen.
Bei Unternehmen mit relativ hohem Geldvermögen und ausgeprägtem Controlling werden dann erhöhte Aufwendungen in Werbung, Produktentwicklung, Vertrieb und möglicherweise Personalabbau und Reorganisation sowie technische Investitionen gesteckt. Häufig führt dieses Verhalten zu einer Verbesserung der Situation und die beginnende Krise ist beendet. Anders bei Unternehmen, die entweder dieses Controlling nicht haben oder nicht über die finanziellen Mittel verfügen.
Hier wird beschwichtigt, verzögert und die „faulen Stellen“ nicht beseitigt. Die Krise nimmt dann Ihren Lauf, der Handlungsdruck nimmt zu, das Geldvermögen ab. Das ist in der Regel eine fatale Entwicklung.