Nun sind es bereits mehr als vier Jahre, dass Roland Schüttpelz, geschäftsführender Gesellschafter der Sencon GmbH, in die Geschäftsführung der HQM – Gruppe eingetreten ist. Ein Weg voller Aufgaben und gemeinsamer Erfolge.
In 2011 wies der Konzernabschluss der HQM – Gruppe bei rund 180 Mio. € ein leicht positives Ergebnis aus. Allerdings war den beteiligten Banken und der Geschäftsführung bereits im Frühjahr 2012 klar, dass Veränderungen in der Struktur unabdingbar waren, um den Fortbestand der Gruppe zu sichern.
Gemeinsam mit RoelfsPartner wurde im Sommer 2012 ein Sanierungsgutachten aufgestellt. Danach ergab sich, dass die Dienstleistungssparte und Teile der Automotivsparte (Härtetechnik, Induserv, Montage BMW Leipzig, Bremsleitungen) sanierungsfähig sind, das Sachsenringwerk allerdings nicht. Auf Grundlage des Gutachtens und der positiven Fortführungsprognose trat Herr Schüttpelz als Alleingeschäftsführer der HQM Sachsenring GmbH und HQM Slowakia in die Verantwortung ein. Beide Gesellschaften hatten rund 300 Mitarbeiter und verantworteten einen Umsatz in 2012 von zusammen 175 Mio €.
Für Sachsenring wurde eine Teilzerschlagung vereinbart, d.h. der Karosseriebereich und die mechanische Bearbeitung wurde geschlossen, die Bereiche Intergralgelenkherstellung und Achsmontage wurden erhalten.
Zusätzlich musste (wie geplant) im Mai 2013 die Insolvenz von Sachsenring angemeldet werden. Wesentliche Schritte aus dem insolvenzrechtlichen Sanierungskonzept waren der Verkauf der HQM Slowakia, der Verkauf der Sparte Bremsleitungen und eine Sanierungsvereinbarung mit dem Bankenpool, inkl. einer doppelnützigen Treuhand (Oktober 2013). Zudem wurde im April 2013 die HQM Engineer gegründet, ihr Geschäftszweck ist die Arbeitnehmerüberlassung. Durch diese neue Gesellschaft wurde die notwendige Flexibilität in dem schwieirgen Marktumfeld geschaffen.
Das Sanierungskonzept war tiefgreifend und wie sich gezeigt hat, erfolgreich. Aus der Insolvenz ergab sich in 2013 aus der Endkonsolidierung Sachsenring ein erheblicher bewertungsbedingter Jahresüberschuss. In 2014 konnte eine operative „schwarze Null“ geschrieben werden. Sodann wurde ein neuer Finanzierungspartner gesucht und gefunden. Dieses führte zu einer Ablösung der Bankverbindlichkeiten und Auflösung der Sicherheiten-Treuhand.
Im Juli 2015 wurden 100% der Anteile der MITU a.s., Prag, erworben. Mit diesem Deal hält HQM rund 95% der Anteile an der Tube Technology Systems AG, Massen (TTS). Damit konnten die ehemals verkauften Bereiche Integralgelenktechnik, Achsmontage und Bremsleitungen zurückerworben werden.
TTS hat im Geschäftsjahr 2015 mit rund 300 Mitarbeitern einen Umsatz von ca. 120 Mio € erzielen, das EBITDA liegt über 5 Mio. € .
In 2016 plant der Konzern mit 1.200 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 160 Mio. € und einem Jahresergebnis, das über Vorjahr liegen soll.
Die harte Sanierungsphase hat nur wenige Monate gedauert. Die Festigung der Prozesse, der effizienten Strukturen und die strategische Arbeit nahmen mehrere Jahre in Anspruch. Kurzfristiger Erfolg entwickelt leider auch nur kurzfristige Wirkung.